07.02.2023

Housing for Future – ein Update

Häuser bauen, Perspektiven bieten

Housing! for Future: Die gemeinnützige Initiative der deutschen Immobilienwirtschaft will auf Spendenbasis bezahlbaren und sicheren Wohnraum für Menschen in Afrika schaffen.

Lange haben wir nichts über unser Engagement in Afrika, Namibia, berichtet. Zum einen zog sich der Ankauf des Grundstücks und die benötigten Baugenehmigungen lange hin, zum anderen ergaben sich Projektverzögerungen durch Corona.

Doch nun ist es so weit: die ersten 25 Häuser sind fertig und können in Kürze bezogen werden.

Was ist Housing! for Future?

Schlechte hygienische Bedingungen, verunreinigtes Wasser, Krankheiten, kaum Bildungschancen: Ein Großteil der afrikanischen Bevölkerung lebt in derartigen Verhältnissen. Die Menschen wohnen in behelfsmäßigen Wellblechhütten in Slums, den Elendsvierteln rund um die großen Städte. Diesen Missstand will Housing! for Future beheben und Perspektiven für eine bessere Zukunft bieten. Die gemeinnützige, spendenbasierte Initiative der deutschen Immobilienwirtschaft wurde 2019 von der GWH Wohnungsgesellschaft mbH Hessen und der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW) ins Leben gerufen, wenig später kam die INDUSTRIA hinzu. Das Ziel: moderne Gebäude bauen und durch bezahlbare Mieten hygienische, sichere und zukunftsweisende Wohn- und Lebensverhältnisse herstellen.

Wir wollen vor Ort die Basis für eine wirksame Hilfe zur Selbsthilfe bilden. Erreichen wollen wir dies unter anderem mit der Gründung einer örtlichen Wohnungsgesellschaft. Sie sorgt für eine nachhaltige Bewirtschaftung, eine günstige Vermietung und schafft dabei Arbeitsplätze. Auf diese Weise soll das Prinzip der deutschen sozialen Wohnungswirtschaft für Afrika transformiert werden und dort Früchte tragen.

Das Quartier mit Flächen zum Leben, Spielen und Begegnen

Erwerb und Erschließung des Grundstücks, auf dem die ersten Häuser entstehen, wurden aus Spenden von GWH, NHW und INDUSTRIA finanziert. Es ist Teil eines neuen Quartiers, das im Nordwesten von Windhoek heranwächst und über eine gute Anbindung an die Innenstadt verfügt. Flächen für Handel, soziale Infrastruktur sowie öffentliche Grünzüge gewährleisten die Versorgung. Das autofreie Quartier mit Freiflächen zum Spielen und Begegnen soll sich von den sonst üblichen, gleichförmigen Reihenhausketten abheben. Nicht weit entfernt entwickelt sich ein Industriegebiet mit potenziellen Arbeitsplätzen.

Baufirmen nutzen örtliche Ressourcen sowie lokale Handwerker

Seit März 2022 rollen die Bagger auf dem rund 5.300 m2 großen Grundstück am Stadtrand von Windhoek. Die neuen Gebäude verfügen über jeweils zwei oder drei Schlafzimmer und eine Wohnfläche von circa 55 bis 75 Quadratmetern. Alle bieten im direkten Außenbereich Freiflächen zur privaten Nutzung. Das Vorhaben wird jeweils zur Hälfte durch die ansässigen Bauunternehmen Quartz Construction und PolyCare durchgeführt. Beide nutzen örtliche Ressourcen sowie lokale Handwerker und Subunternehmer. Die Gebäude sind in Grundriss, Ausstattung und Aussehen identisch, unterscheiden sich jedoch in der Bauweise. Während Quartz Construction in konventioneller Massivbauweise arbeitet, setzt PolyCare auf eine innovative und nachhaltige Bauweise mit Polymerbetonsteinen nach dem Baukastenprinzip. Sie werden in Windhoek mit Sand hergestellt. Baubeschreibungen und -verträge sind nach deutschem Standard gefertigt.

Spender und Mietpaten gesucht

Im ersten Schritt wurde von jedem der beiden Bautypen – PolyCare und Quartz Construction – ein Musterhaus gebaut, die übrigen 25 Häuser sind jetzt einzugsbereit. Weitere Häuser und das Projekt können allerdings nur fertiggestellt werden, wenn genügend Spenden eingehen. Ein schlüsselfertiges Haus inklusive Grundstücksanteil, Außenanlage und anteiliger organisatorischer Struktur kostet im Durchschnitt etwa eine Million namibische Dollar – rund 50.000 Euro. Neben den Spenden gibt es eine weitere Möglichkeit zur Unterstützung: Als Mietpate für bedürftige Familien können mit einer monatlichen Spende in Höhe von 50 Euro die Mietkosten für einen Haushalt gesenkt, bei einer monatlichen Spende von 250 Euro sogar vollständig übernommen – und damit einer weiteren Familie der Absprung aus den Slums ermöglicht werden.

Weitere Infos zu unserem Engagement und zu dem Projekt finden Sie unter www.housingforfuture.de